Willkommen beim Forschungsprojekt AIDAR!

Das Forschungsprojekt AIDAR (Außen- und InnenDARstellung von Unternehmen) beschäftigt sich mit den rechnergestützen Beziehungsmanagment zu Anspruchgruppen („Stakeholder”) eines Unternehmens.

Damit jeder Anspruchsberechtigte möglichst genau die Information erhält, die er benötigt, muss sich das Informationssystem sowohl an den Benutzer als auch an die Umwelt anpassen können. Eine hohe Automation ist hierbei von Nutzen - aber auch gleichzeitig eine Herausforderung.

Vorteil: kein „Information Overload”. Man erhält — genau dosiert — Informationen, die zum Treffen von Entscheidungen oder zur Ausführung von Aufgaben notwendig sind.

Unsere Wissenschaftsschwerpunkte:
1. Informationsmanagement, integrierte Informationssysteme, Informationsbedarfsanalysen,
2. Künstliche Intelligenz, Wissensbasierte Systeme, Benutzermodellierung,
3. Unternehmensführung und Strategisches Management (inkl. IT-Strategy),
4. Finanzierung, Investition (inkl. IT-Controlling),
5. Beziehungsmarketing und
6. Entscheidungstheorie.
 
Grundlegende Begriffe:
Elementare Begriffe zur Informationsfilterung sind: Situierung, Rollenorientierung, Personalisierung, Individualisierung, Benutzermodellierung. Da man in der Literatur und Praxis zahlreiche — auch uneinheitliche — Definitionen findet, gehen wir bei AIDAR von folgendem Begriffsverständnis aus (Quelle des Zitats s.u.):

„Die Personalisierung und die Benutzermodellierung sind eng verwandt. Wir gehen davon aus, dass ein Benutzermodell die Benutzereigenschaften in IV-Systemen dokumentiert, während die Personalisierung eine Anpassung an individuelle Eigenschaften, wie etwa Bedürfnisse, Präferenzen, Aversionen, Fähigkeiten oder Vorwissen, bezeichnet. Die Begriffe beziehen sich im engeren Sinne auf die Computer-Domäne. Es lassen sich aber im erweiterten Sinne auch Produkte, Biometrie etc. — ohne direkten Kontakt zum Rechner — einschließen. Hiervon kann man die reine Authentifizierung abgrenzen, beispielsweise wenn beim Check-In am Flughafen das Gewebe um die Pupille oder die Blutgefäße der Retina überprüft werden.

Die Individualisierung umfasst sowohl die Anpassung an persönliche Eigenschaften (subjektives Moment) als auch die Adaption an Rechte und Pflichten (objektives Moment). Letztere sind mit einer Rolle verbunden, die beispielsweise in Organisationsplänen und Arbeitsplatzbeschreibungen zu finden ist. Die jeweilige Rolle des Benutzers wird in einem Rollenmodell abgebildet.

Ein Benutzermodell kann durch Situationsmerkmale erweitert werden. Die „Situierung” bezieht momentane Zustände mit ein und ist überwiegend objektiver Natur. Beispielsweise wüsste es ein Besucher in Rom zu schätzen, wenn ihn ein Touristen-Informationssystem beim Verlassen des Kolosseums auf Sehenswürdigkeiten in der Nähe durch eine Meldung auf seinem PDA hinwiese. Hinzu kommt das Erkennen der Emotionen des Benutzers durch den Computer.”

Quelle:
Mertens, P.; Stößlein, M.; Zeller, T.: Personalisierung und Benutzermodellierung in der betrieblichen Informationsverarbeitung — Stand und Entwicklungsmöglichkeiten. Arbeitsbericht 2/2004 der Universität Erlangen-Nürnberg, Bereich Wirtschaftsinformatik I.

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Kommentar

„Im Forschungsprojekt AIDAR entwickelten wir SIS-Leitstände für Unternehmen. Gerade KMU haben oftmals nicht die Mittel, um Marketing Manager, Krisenprofis und Kommunikationsberater zu engagieren. Deswegen haben wir das SIS mit Expertenwissen ausgestattet. Das beinhaltet zum einen vorgefertigte Informationen, Meldungen und Fragebögen und zum anderen wissensbasierte Methoden zum technischen Ablauf.”

Martin Stößlein

Vorlagen
Ausgewählte Literatur hinsichtlich Situierung und Individualisierung

Brusilovsky, P.; Kobsa, A.; Vassileva, J.: Adaptive Hypertext and Hypermedia. Dorrecht u.a. 1998.

Mertens, P.: Integrierte Informationsverarbeitung 1, Operative Systeme in der Industrie. 14. Aufl., Wiesbaden 2004.

Mertens, P.; Stößlein, M.: Stakeholder Information Systems — rechnergestütztes Beziehungsmarketing. In: Diller, H. (Hrsg.): Marketinginnovationen erfolgreich gestalten, Nürnberg 2004, S. 83-104.

Mertens, P.; Stößlein, M.; Zeller, T.: Personalisierung und Benutzermodellierung in der betrieblichen Informationsverarbeitung — Stand und Entwicklungsmöglichkeiten. Nürnberg 2004.

Runte, M.: Personalisierung im Internet — Individualisierte Angebote mit Collaborative Filtering. Wiesbaden 2000.

Schackmann, J.: Individualisierung und Personalisierung: Eine ökonomische Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Informationstechnologie und des Electronic Commerce. Augsburg 2002.

Walther, I.: Individualisierung und Situierung bei betrieblicher Standardsoftware — eine Bestandsaufnahme. Nürnberg 2005.